Oben pfui, unten pfui: Sondermüll in alte Bohrlöcher verklappen

Bohrlochskopf der Verpressbohrung Wittorf Z1 auf nicht-versiegeltem Boden.
Bohrlochskopf der Verpressbohrung Wittorf Z1 auf nicht-versiegeltem Boden.
Endlich kommt die unterirdische Sondermüllverklappung der Öl- und Gasbohrindustrie auf den Tisch! Der Arbeitskreis des Landkreises Rotenburg/Wümme hat am 11.12.2013 zum zweiten Mal getagt und laut einem Bericht in der Rotenburger Rundschau am nächsten Tag kam Ungeheuerliches ans Licht:
»Aus unserer Sicht ist die aktuelle Variante sicher und wäre nach wie vor die beste Lösung, weil man nicht so tief bohren muss und keine weiten Anfahrtswege hat.«, habe Dr. Nicolai Delling von RWE Dea in der Sitzung gesagt. Übersetzt heißt das, die Industrie hat bisher die billigste Variante der Entsorgung praktiziert, ohne sich einen Deut darum zu kümmern, welche Folgen akut und langfristig auftreten könnten und welchen Gefahren sie die Wasserversorgung der Bevölkerung aussetzen. Oben pfui, unten pfui: Sondermüll in alte Bohrlöcher verklappen weiterlesen

Immer weiter bohren: Gettorf, Sterup, Elmshorn, Warnau (SH)

Kraft seines Amtes hat Schleswig-Holsteins Energiewendeminister Dr. Robert Habeck das bisher nicht zuständige Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie, das LBEG ab 29.11.2013 erstmals zuständig gemacht, für S-H Lizenzen für Öl-/Gassuche und -förderung zu auszuteilen. Immer weiter bohren: Gettorf, Sterup, Elmshorn, Warnau (SH) weiterlesen

Geheime Fördermethode in Barth geplant (MV)

Das ist der Betriebsplatz der CEP östlich von Neuendorf auf Usedom, direkt am Deich
Das ist der Betriebsplatz der CEP östlich von Neuendorf auf Usedom, direkt am Deich
Wie die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern vorgestern (5.12.2013) mitteilte, hat das kanadische Unternehmen Central European Petroleum (CEP) einen Sonderbetriebsplan für eine Erkundungsbohrung bei Barth eingereicht

Damit will CEP die Erkundung der vermuteten Lagerstätte bei Saal/Barth voranbringen und weitere Untersuchungen an der Bohrung Barth 11/2011 vornehmen. Das Ziel ist die „Prüfung der Gewinnbarkeit von Erdöl“. Konkret beantragt hat das Unternehmen „in einer Tiefe von etwa 2700 Metern eine Maßnahme zur Erhöhung der Durchlässigkeit des 20 Meter mächtigen Zielhorizonts (Zechsteinkarbonat) mit einer sich anschließenden Testförderung.“

Das Umweltbundesamt ordnet Zechsteinkarbonat den Speichergesteinen zu, die „tight“ sind. Das bedeutet, sie geben die in ihnen vorhandenen Kohlenwasserstoffe nur frei, wenn sie durchlässig gemacht werden, im Klartext: gefrackt werden. Die BGR bezeichnet Lagerstätten im Zechsteinkarbonat deshalb als „unkonventionelle Lagerstätten“.

Noch Ende September war CEP-Geschäftsführer Thomas Schröter laut Nordkurier Befürchtungen entgegengetreten, wonach eventuell Fracking zum Einsatz kommen könnte.
Welche geheime Methode, wenn nicht Fracking, zum Einsatz kommen soll, um die Permeabilität dieser Lagerstätte zu erhöhen, war bisher nicht zu ergründen.

Karte Bergbauberechtigungen in Mecklenburg-Vorpommern (Stand: 2010)
Bergbauberechtigungen in Mecklenburg-Vorpommern (Quelle: Bergamt Stralsund; Stand: 2010)

CEP hält nach eigenen Angaben gegenwärtig insgesamt 14.800 Quadratkilometer Erlaubnisfelder entlang bekannter Erdöl- und Erdgasvorkommen in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg.

CEP ist seit November 2011 Kooperationspartner der Ernst-Moritz-Universität Greifswald. Gemeinsam soll die geologische Entwicklung im Raum Vorpommern und im des deutschen Ostseebereichs erforscht werden.

Die örtliche Initiative „Lebensraum Vorpommern“ ruft zu einer Mahnwache am 15.12.2013 von 14 bis 16 Uhr an der Konzertmuschel Zinnowitz auf.