Erneut gefährliche Schadstoff-Konzentrationen in der Nähe von Öl- und Gasbohrungen nachgewiesen

Ausdampfende Schadstoffe aus einem Flowback-Tank (Apogee Stadion, Denton, Texas)
Ausdampfende Schadstoffe aus einem Flowback-Tank (Symbolfoto: Apogee Stadion, Denton, Texas)
Aufnahme: SHALETEST Environmental Testing, ThermaCAM® GasFindIRTM) HSX-Kamera
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Mit einer neuen Messmethode ist es der Forschungsgruppe von Dr. Carpenter, Universität in Albany, NY, USA, jetzt gelungen, die Bandbreite und die Größenordnung gesundheitsgefährdender Luftemissionen der Öl- und Gasindustrie genauer zu erfassen. Kern der neuen Methode ist das Einbeziehen der direkt betroffenen Anwohner und deren Beobachtungen.
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„Frackinggesetze“ sollen nun 2015 kommen, Öffnungsklausel für Erdöl

Die Bundesregierung geht davon aus, dass die angekündigten Regelungen zum Fracking noch in diesem Jahr vom Kabinett beschlossen und in der ersten Hälfte des nächsten Jahres vom Gesetz- bzw. Verordnungsgeber verabschiedet werden.

Das ist die Antwort auf die erste von insgesamt 31 Fragen zur geplanten Regulierung von Fracking, die die Grüne Bundestagsfraktion am 8. Oktober per Kleiner Anfrage gestellt hatten. Die Bundesregierung erwartet offenbar mit großem Optimismus, dass Bundestag und Bundesrat den von Wirtschaftsminister Gabriel vorangetriebenen Gesetzesänderungen zustimmen werden und damit über drei Jahren Hickhack ums Fracking ein Ende setzen.
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Realitätscheck: Gewinnbare Öl- und Gasreserven in den USA maßlos überschätzt

Hughes, Drilling Deeper 2014, coverDas Post Carbon Institute hatte eine neue Analyse bei dem Geowissenschaftler J. David Hughes in Auftrag gegeben und diese jetzt veröffentlicht – „Drilling Deeper“. Seine Analyse stellt die Prognosen über gewinnbares unkonventionelles Erdöl und Erdgas in Frage, die von Fracking-Befürwortern als Wahrheit proklamiert werden. In dem mit 315 Seiten sehr umfangreichen Bericht stellt Hughes die Ergebnisse seiner detaillierten Berechnungen vor. Diese zeigen: Die bisherigen Prognosen der US-Energiebehörde sind, trotz der unlängst erfolgten, massiven Korrektur nach unten, immer noch viel zu optimistisch – sowohl, was die gewinnbaren Mengen an Öl und Gas angeht, als auch, was die Frage angeht, die lange diese Vorräte noch hinreichen. Das Post Carbon Institute schlussfolgert: Die Zukunft des Fracking ist nicht annähernd so strahlend, wie die Vortänzer aus der Industrie uns das glauben machen wollen.
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Fackeln im Gasland: The show must go on?

Do, 28. August 2014, 19:08:04 Uhr: Brennende Fackel an der Erdgasbohrung Söhlingen Z16
Do, 28. August 2014, 19:08:04 Uhr: Brennende Fackel an der Erdgasbohrung Söhlingen Z16
Quecksilber auf Wiesen und in Gräben, Benzol in Äckern, Krebsverdacht im Gasland – und das Gasfördergeschäft geht weiter wie gehabt. „Exxon Mobil zündet die nächste Fackel an“, titelt die Böhme Zeitung am heutigen Dienstag, dem 21. Oktober 2014, und macht ihren Lesern die gestrige Ankündigung des Unternehmens zu Arbeiten an der Erdgasbohrung Söhlingen Ost Z4 bekannt. Heute gibt es schon wieder eine neuere Ankündigung dieser Art: Arbeiten an der Erdgasbohrung Siedenburg T9.
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Gesundheitsexperten informierten sich über Fracking

Entquickungsanlage Bellen, Äskulapstab
Anlagen wie die Entquickungsanlage Bellen (im Hintergrund) könnten eine Gesundheitsgefahr darstellen
Am 8. Oktober diskutierten in Berlin rund 50 Experten aus Ärztekammern, Gesundheitsbehörden, wissenschaftlichen Instituten und dem Umweltbundesamt Gesundheitsrisiken und Fragen der Prävention, die sich aus modernen Methoden der Energieerzeugung ergeben können. Im Fokus standen Fracking, Windenergie, Kohlekraftwerke und der Ausbau der Hoch- und Höchstspannungsnetze. Ziel der Veranstaltung war es, eine andauernde Diskussion darüber anzustoßen, ob die neuen technischen Optionen eher geeignet sind, die Prävention von Gesundheitsschäden zu unterstützen oder ob sie zusätzliche Risiken für die Gesundheit bedeuten. Den Experten­workshop hatte die Bundesärztekammer (BÄK) zusammen mit der »Health and Environment Alliance« (HEAL) und der Gesellschaft für Hygiene, Umweltmedizin und Präventionsmedizin (GHUP) organisiert. Die BÄK ist der größte bundesdeutsche Berufsverband von Ärzten und vertritt über 470000 Mediziner. Ihre Mitglieder stehen immer häufiger vor der Herausforderung, Rat und Empfehlungen zu Energiefragen vor Ort zu geben.
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Immer mehr Unterstützer für die Korbacher Resolution

Hand Stop-frackingDie Korbacher Resolution gegen Fracking erhält immer mehr Unterstützung. Damit wird die Politik in Bund, Ländern und Europa aufgefordert, sämtliche Formen von Fracking zur Aufsuchung und Gewinnung von Erdgas und Erdöl zu bannen und sich mit voller Energie auf die Umsetzung der beschlossenen Energiewende zu konzentrieren. 138 Interessenverbände, Initiativee, Netzwerke und NGOs (Nichtregierungsorganisationen) verzeichnet die Unterstützerliste aktuell, 71 Parteien bzw. Politische Organisationen, 22 Unternehmen sowie 33 Kommunen bzw. Landkreise.

Jüngster Neuzugang ist der Landesverband Mecklenburg-Vorpommern von Bündnis 90/Die Grünen, dessen Mitglieder am vergangenen Samstag (11. Oktober 2014) mit deutlicher Mehrheit beschlossen haben, die Korbacher Resolution zu unterstützen.

Am 25. September 2014 hat die Bezirksversammlung Bergedorf beschlossen, sich der „Korbacher Resolution“ gegen Fracking anzuschließen. An dem Antrag, der von der Grünen Fraktion eingebracht worden war, hatte sich die Fraktion der Linken bereits als Co-Antragssteller beteiligt, die CDU ihn in der Abstimmung unterstützt und die SPD sich enthalten.

Am 9. September 2014, stimmte die Fraktion „die Grünen/EFA“ im EU-Parlament für die Mitzeichnung der Korbacher Resolution als Unterstützer. Dieser erfreuliche Schritt sollte auch als Beispiel für den Bundesverband der Grünen in Deutschland dienen.

Vom 21. bis 23. November wird der Bundesparteitag von Bündnis 90/Die
Grünen in Hamburg tagen und, sofern die Delegierten dies wollen, einen Antrag zur generellen Ächtung von Fracking zur Aufsuchung und Gewinnung von Erdöl und Erdgas debattieren und beschließen. Wird der Antrag angenommen, dann:

  1. Lehnen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die Aufsuchung und Förderung von Erdgasvorkommen in
    nicht-konventionellen Lagerstätten strikt ab, da erhebliche Risiken für Mensch und Umwelt
    bestehen. Das zusätzliche Erschließen weiterer fossiler Kohlenwasserstoffvorkommen würde den
    weltweiten Klimawandel weiter verschärfen. Wir streben ein Verbot der Aufsuchung und
    Gewinnung dieser Vorkommen an.
  2. Unterstützen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die Korbacher Resolution der Anti-Fracking-
    Initiativen und treten für ihre Umsetzung und für die Schaffung der noch fehlenden
    Voraussetzungen ein. Da ein Import- und Exportverbot nicht durchsetzbar ist, fordern wir eine
    Gaskennzeichnung sowie die Einführung eines Herkunftsnachweissystems für Gas.
  3. Werden BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN auch auf der Ebene der Landespolitik Möglichkeiten
    erarbeiten, um mit Hilfe der Raumordnung (z. B. Landesentwicklungspläne) Ausschlussgebiete für
    Fracking zu vergrößern.
  4. Machen sich BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Kampf gegen Fracking weiterhin stark gegen die
    geplanten Freihandelsabkommen mit den USA und Kanada. Diese dürfen mittels
    Investorenschutzklauseln keine Hintertür für Konzerne bieten, um Frackingverbote zu umgehen.

Zahl der Krankenhausaufenthalte in Erdgasfördergebiet deutlich erhöht

In Bradford und Susquehanna County, PA, steht die Zahl der Hospitalisierungen mit der Zahl der Gasbohrungen in signifikantem Zusammenhang (Symbolgraphik)
In Bradford und Susquehanna County, PA, steht die Zahl der Hospitalisierungen mit der Zahl der Gasbohrungen in signifikantem Zusammenhang (Symbolgraphik)
Je mehr Erdgasbohrungen im Umfeld, desto höher ist das Risiko für so schwere Erkrankungen unter den Anwohnern, dass diese ins Krankenhaus gehen müssen. Das ist das Ergebnis einer weiteren epidemiologischen Untersuchung, die Forscher in Pennsylvania, USA, durchgeführt haben. Zahl der Krankenhausaufenthalte in Erdgasfördergebiet deutlich erhöht weiterlesen

Unsere Regierung: Was sie nicht weiß, macht sie nicht heiß

Die Bundesregierung fühlt sich nicht veranlasst, ihren Fracking-Gesetzgebungsplan zu überdenken, nur weil im Gasfeld Niedersachsen plötzlich auffällig viele Krebsneuerkrankungen zu verzeichnen sind. Hubertus Zdebel und Herbert Behrens, die die Regierung danach gefragt hatten, finden das unverantwortlich.
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