Archiv der Kategorie: Bohrschlamm

Massive Giftmüll-Probleme schließen Fracking aus

Bohrschlamm Foto und Wortwolke
Irrwitzige Mengen an hochkontaminiertem Bohrschlamm lagern immer noch einfach so in Deutschlands Acker-, Wald- und Wiesenböden.
Produktionsabwässer und Bohrschlämme – schon ohne Fracking hat die Öl- und Gasindustrie bis heute unbewältigte Entsorgungsprobleme. Mit Fracking könnten diese Probleme erst recht unüberwindlich werden. Ein Bündnis aus Umweltverbänden und Bürgerinitiativen will jetzt von den zuständigen Landesministerien wissen, wie sie die Umweltgefahren durch Bohrschlamm in ihren Ländern beseitigen wollen.

Als Renate Maaß und Andreas Rathjens im Herbst 2014 mit der NDR-Reporterin Alexa Höber und einem Umwelttechniker ins Tister Bauernmoor zogen, um erste Proben aus einer alten Bohrschlammgrube zu ziehen, ahnten wohl nur sie, was für ein Skandal da im Boden leise vor sich hindünstet. Inzwischen haben Folge-Recherchen von NDR und WDR ein weiteres, massives Umweltproblem der Öl- und Gasindustrie aufgedeckt. Hier manifestiert sich ein bis vor Kurzem noch gar nicht bedachtes Problem. Neben der ungelösten Abwasserentsorgung bereits bei der konventionellen Erdöl- und Erdgasproduktion nun auch noch Millionen Tonnen fester Sondermüll in Bohrschlammgruben, der einer ordnungsgemäßen Beseitigung harrt. Die Industrie gerät ob des aufgedeckten Bohrschlammskandals zusehends in die Defensive, die zuständigen Behörden wachen nach und nach erst auf. Die Bundesregierung indes hält offenbar immer noch an ihrem geplanten »Fracking-Ermächtigungsgesetz« fest, obwohl dies die jetzt schon gigantischen Entsorgungsprobleme der fossilen Industrie noch unüberwindbarer machen würde. Massive Giftmüll-Probleme schließen Fracking aus weiterlesen

Giftige Bohrschlämme: Fracking verschärft Entsorgungsproblem

Bohrplatz Reudnitz Z2 bei Beeskow, Brandenburg, im Juli 2014
Beim Niederbringen einer Tiefbohrung (hier Reudnitz Z2 bei Beeskow, Brandenburg) entstehen viele Tonnen schadstoffbelasteter Bohrschlamm. Dessen umweltgerechte Entsorgung ist aufwändig und teuer und wurde bislang nicht ausreichend ernst genommen.
Mit einem offenen Brief an die Fraktionschefs der Regierungskoalition haben Umweltschützer erneut vor der überflüssigen Fracking-Technik gewarnt. Die Ausdehnung der Öl- und Gasförderung mittels Fracking, die durch ein aktuelles Gesetzgebungsverfahren erzielt werden soll, würde zu den vielen anderen gravierenden Gefahren dieser Technik auch noch immense Mengen an Bohrschlämmen hinzufügen. Für Bohrschlämme gibt es, ähnlich wie für Lagerstättenwasser und Flowback, keine ausreichenden, umweltverträglichen Entsorgungsmöglichkeiten. Giftige Bohrschlämme: Fracking verschärft Entsorgungsproblem weiterlesen

Exxon wollte die Zeche zahlen

Geballte (Wo)Manpower von ExxonMobil beim »Regionaldialog 2«: Jochen Kaliner, Dr. Harald Kassner, Dr. Ritva Westendorf-Lahouse und Hans-Hermann Nack (v.l.n.r.)
Geballte (Wo)Manpower von ExxonMobil beim »Regionaldialog 2«: Jochen Kaliner, Dr. Harald Kassner, Dr. Ritva Westendorf-Lahouse und Hans-Hermann Nack (v.l.n.r.)
Pippi Langstrumpf wäre stolz auf Exxon, jedenfalls, was die Methode angeht: Wir machen uns die Welt, wiedewiedewie sie uns gefällt. Was als »2. Regionaldialog« angekündigt war, entpuppte sich als schräge Vortragsveranstaltung, stark gelenkt, bei der auch schon mal ganz autoritär der »Dialog« abgebrochen wurde, als die Unternehmensvertreter mit dem Rücken an der Wand standen. Alles in allem bestärkte sich der Eindruck, dass das Unternehmen hier, wie es vorgibt, weniger lernen, sondern vielmehr mit ihrem neuen »Dialog«-Format sein angekratztes Image als »guter Nachbar« polieren will und dabei aber doch nur sagt, was ihm in den Kram passt. Da half es auch nicht, dass man am Tresen, als man seine Getränke bezahlen wollte, erfuhr, dass Exxon die Zeche zahlen würde – was Besucher mit Empörung quittierten.
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