Archiv der Kategorie: Fracking

Gesundheitsauswirkungen von Fracking: Deutsch-amerikanischer Erfahrungsaustausch in Rotenburg

Betriebsplatz Bötersen Z11, im Vordergrund Protestschilder gegen Fracking
Fracking wird u. a. wegen seiner nachgewiesenen Gesundheitsauswirkungen abgelehnt (hier an der Bohrstelle Bötersen Z11).

Zu einem Diskussionsabend über »Fracking und Gesundheit« am 11. September laden die Deutsche Umwelthilfe DUH sowie die US-amerikanischen Organisationen FracTracker Alliance und das Ecologic Institute alle Bürgerinnen und Bürger ins Rathaus in Rotenburg (Wümme) ein. Der Abend ist Teil der Veranstaltungsreihe OUR ENERGY SOLUTIONS, die Betroffene in aller Welt auf die Folgen des Fracking in den USA aufmerksam macht.
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Regierung will Fracking mit Millionen aus Steuergeldern subventionieren

»Corrupt legislation« by Elihu Vedder [Quelle]
»Corrupt legislation« by Elihu Vedder [Quelle]
Damit Fracking in Deutschland auch wirklich Spaß macht, plant die Bundesregierung nicht nur ein Fracking-Erlaubnisgesetz, sondern auch bis zu 5 Mio. Euro pro Jahr oder mehr an Unternehmen zu spendieren, die die gefährliche Technik hierzulande anwenden wollen. Regierung will Fracking mit Millionen aus Steuergeldern subventionieren weiterlesen

PRD macht sich vom Acker [Update]

Schild Betretungsverbot Seismik/Geophysik
Betretungsverbote für Öl- und Gassucher gibt es bereits in mehreren Bundesländern.
6. August 2015 – Die angekündigte Rückgabe seiner Bergbauberechtigungen durch PRD Energy GmbH, fünf davon allein in Schleswig-Holstein, löst zunächst Freude bei den Gegnern der ungehemmten Öl- und Gasförderung im Norden aus. Gleichwohl bleiben sie auf der Hut, denn PRD, dessen Kurs heute früh auf 5 Cent pro Aktie gefallen ist, könnte versuchen, »seine Lizenzen« meistbietend zu verhökern. Offenkundig hat sich immer noch nicht herumgesprochen, dass Bergbauberechtigungen in Deutschland keine Handelsware sind.
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Jasper wird bescheidener

400 Jahre alter Waldweg durch die Schorfheide
400 Jahre alter Waldweg durch die Schorfheide (Foto: Ralf Roletschek/wikimedia)
Ganz folgen Jasper Resources dem Beispiel von Celtique Energy (noch) nicht, aber sie sind vielleicht auf dem Weg. Das holländische Unternehmen, das im Feld »Zehdenick-Nord« in der Schorfheide gern Öl und/oder Gas finden will, hat seinen ersten Erlaubnisantrag aufgrund massiv vorgebrachter öffentlicher Interessen, die der Aufsuchung entgegenstehen, zurückgezogen und ein wenig verschlankt neu gestellt. Jasper wird bescheidener weiterlesen

Fracking – eine Geldverbrennmaschine [UPDATE]

Update 29.7.15 etc. – t.b.c.

Kursverlauf der PRD-Aktie
Kursverlauf der PRD-Aktie
Wer auf Fracking setzt, zahlt immer mehr drauf. Daran gibt es längst keinen Zweifel mehr. Da jetzt auch noch der Ölpreis auf Tiefflug ist, könnte das »Geschäft« mit der unkonventionellen Rohstoffgewinnung implodieren – weil es auf einem riesigen Schuldenberg aufgebaut wurde. Dessen Höhe beziffert Bloomberg per Ende des 1. Quartals 2015 auf sage und schreibe 235 Milliarden US-Dollar. Bei mehr als einem Viertel der Unternehmen, die auf dem Bloomberg Intelligence North America Independent Exploration and Production Index gelistet sind, fressen allein schon die Kreditzinsen über 10 Prozent der Einkünfte auf, so der Nachrichtendienst. Offensichtlich ist das Geschäft mit dem Fracking eine Geldverbrennmaschine. »Die Unternehmen mit den schlechtesten Kredit-Ratings befinden sich im Überlebenskampf«, sagte ein Analyst bei der Rating-Agentur Standard & Poor’s laut Bloomberg. »Die Frage ist, wie lange sie es noch machen.«

Ein Beispiel für so eine Schrumpf-Firma ist PRD Energy Inc. (f.k.a. Pacific Rodera Energy Inc.)…
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Exxon wollte die Zeche zahlen

Geballte (Wo)Manpower von ExxonMobil beim »Regionaldialog 2«: Jochen Kaliner, Dr. Harald Kassner, Dr. Ritva Westendorf-Lahouse und Hans-Hermann Nack (v.l.n.r.)
Geballte (Wo)Manpower von ExxonMobil beim »Regionaldialog 2«: Jochen Kaliner, Dr. Harald Kassner, Dr. Ritva Westendorf-Lahouse und Hans-Hermann Nack (v.l.n.r.)
Pippi Langstrumpf wäre stolz auf Exxon, jedenfalls, was die Methode angeht: Wir machen uns die Welt, wiedewiedewie sie uns gefällt. Was als »2. Regionaldialog« angekündigt war, entpuppte sich als schräge Vortragsveranstaltung, stark gelenkt, bei der auch schon mal ganz autoritär der »Dialog« abgebrochen wurde, als die Unternehmensvertreter mit dem Rücken an der Wand standen. Alles in allem bestärkte sich der Eindruck, dass das Unternehmen hier, wie es vorgibt, weniger lernen, sondern vielmehr mit ihrem neuen »Dialog«-Format sein angekratztes Image als »guter Nachbar« polieren will und dabei aber doch nur sagt, was ihm in den Kram passt. Da half es auch nicht, dass man am Tresen, als man seine Getränke bezahlen wollte, erfuhr, dass Exxon die Zeche zahlen würde – was Besucher mit Empörung quittierten.
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Schluderei beim Gasbohren, Verpressen, Abfackeln

LBEG untersucht Boden an 200 ausgewählten Förder- und Verpressbohrungen in Niedersachsen

Betriebsplatz Hemsbünde Z2 (Herbst 2014)
Die Bühne für die Auftaktveranstaltung: Betriebsplatz Hemsbünde Z2 (Herbst 2014)
Nach diversen Quecksilber- und Benzol-Funden aus der Erdgasproduktion und zunehmender öffentlicher Kritik legt die Bergaufsicht jetzt ein etwas umfangreicheres Messprogramm auf, mit dem Schadstoffe aus dem tiefen Untergrund gemessen werden sollen. Das Programm startet am kommenden Montag um 11 Uhr und soll an 192 aktiven Erdgas-Förderplätzen und 8 Bohrungen in Niedersachsen stattfinden, in denen flüssiger Sondermüll verklappt wird oder wurde.

Auf die Frage, welche Bohrungen das im Einzelnen sind, hat die zuständige Behörde noch nicht geantwortet. Und warum unter den Messparametern keine Schadstoffe sind, die beim Bohren und Fracken eingesetzt wurden, bleibt bislang auch das Geheimnis der Verantwortlichen. Und warum nur der Boden, nicht aber Sicker- und Grundwasser betrachtet werden sollen, ist eine weitere offene Frage. Ob Andreas Sikorski, der am Montag auf dem Betriebsplatz Hemsbünde Z2 bei Bothel die Kampagne der Öffentlichkeit vorstellen soll, diese und weitere Fragen beantworten wird?

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Schiefergas-Fracking dräut am HORIZON

Collage "Europa auf der 20-Cent-Münze", HORIZON2020-Logo, Bohrturm
Fracking soll in Europa im großen Stil erforscht werden
Als gäbe es das Gebot des schnellstmöglichen Ausstiegs aus den fossilen Brennstoffen nicht: Im Rahmen des EU-Forschungsprogramms HORIZON 2020 geht es auch mit dem Schiefergas-Fracking voran. Fünf neue Forschungsprojekte hat die EU-Kommission in diesem Frühsommer im Rahmen des HORIZON-2020-Innovationsprogramms mit international besetzten Konsortien vereinbart. Die fundierte, breite öffentliche Kritik und die Forderung nach dem schnellstmöglichen Ende der fossilen Ära werden dabei auf Umweltsorgen und Akzeptanzprobleme geschrumpft.
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Niederlande erlassen partielles Fracking-Moratorium

Schiefergas - unten lassen. Grafik: Loesje
Schiefergas – unten lassen. Grafik: Loesje
In den nächsten fünf Jahren soll es in den Niederlanden keine kommerzielle Förderung von Schiefergas geben, teilte Wirtschaftsminister Henk Kamp am Freitag am letzten Freitag mit. Zwar gebe es weiterhin Genehmigungen für die Aufsuchung von Schiefergasvorkommen, diese würden aber nicht verlängert werden. Bis Ende des Jahres will die Regierung noch überlegen, ob es sinnvoll sein könnte, Schiefergasvorkommen auszubeuten.
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»Bei unkonventioneller Erdgasförderung sind erhebliche Umweltwirkungen nicht nur möglich, sondern wahrscheinlich«

Cartoon: Aus wissenschaftlicher Sicht nicht vertretbar: Fracking
Aus umweltwissenschaftlicher Sicht nicht vertretbar: Fracking
»Fracking im dicht besiedelten Deutschland wäre fatal«, ist Professor Karsten Runge von der Leuphana-Universität, Lüneburg, überzeugt, denn »die Möglichkeiten der Prüfung und der Diskussion von Umweltfolgen hinken der technischen Entwicklung des Frackings zu weit hinterher, um es bedenkenlos einzuführen«.

Demgegenüber findet Professor Mohammed Amro, TU Bergakademie Freiberg: »Beim Fracking sollte Deutschland keine Zeit verlieren.« Bei Gas und Öl sei Deutschland zu fast 90 bzw. 98 Prozent von Importen abhängig und daher sollte »das vor Ort technisch förderbare Potenzial nicht vernachlässigt werden«.

Das PRO und CONTRA Fracking der Professores Amro und Runge in den Nachrichten aus der Chemie zeigt ein weiteres Mal: Apologeten des Fracking wandeln auf ganz dünnem Eis, wenn es um wahrscheinliche und daher einzukalkulierende Auswirkungen des Fracking auf die Umwelt geht. Den schweren, umweltwissenschaftlich begründeten Bedenken der Fracking-Kritiker können sie wenig bis nichts Greifbares entgegensetzen – weder technisch noch ökonomisch wie in diesem Beispiel.
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