Archiv der Kategorie: Fracking

„Fracking-Gesetze“ hängen in den Ressorts fest

Widerstand gegen die "Fracking-Gesetze" gibt es inzwischen nicht nur außerhalb, sondern auch innerhalb der Regierung
Widerstand gegen die „Fracking-Gesetze“ gibt es inzwischen nicht nur außerhalb, sondern auch innerhalb der Regierung
Die Entwürfe für die Gesetzes- und Verordnungsänderungen zum Fracking befinden sich ungeplant lange und weiterhin in der Ressortabstimmung. Dies geht aus einem Bericht des Bundeswirtschaftsministeriums an den Ausschuss für Wirtschaft und Energie des Bundestages vom letzten Freitag hervor.
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Appell: Fracking-Gesetze nicht zulassen!

Energiewende-Demo, Berlin 2014
Immer mehr Menschen stehen gegen Fracking auf, wie hier auf der Energiewende-retten-Demo in Berlin vor einem Jahr.
Gefährlich, überflüssig und nicht verantwortbar:
Initiativen appellieren an Bundesregierung, Fracking-Gesetze nicht zuzulassen

Korbach/Hamburg, 2.12.2014 – Viel zu gefährlich und voll­kommen überflüssig: So bezeichnen Deutschlands Fracking­Gegnerinnen und -Gegner die Förderung von unkonventio­nellen Öl- und Gasreserven aus dem Untergrund mittels Fracking. In einem heute an Bundes­tag, Bundeskabinett und die Umweltministe­rinnen und -minister gesendeten Appell for­dern sie, die geplanten Gesetzesän­derungen nicht in Kraft zu setzen, da diese dem Fracking Tür und Tor öffnen würden.

Der APPELL und seine ANLAGE

Die Argumente der Fracking-Gegner reichen von nicht beherrsch­baren Ri­siken für Gesundheit, Trinkwasser und Um­welt Appell: Fracking-Gesetze nicht zulassen! weiterlesen

Von *A*sbest bis *F*racking: Fortschritt mit schweren Nebenwirkungen

Straße des Fortschritts
Straße des Fortschritts
In einer Reihe mit den extrem gefährlichen Stoffen Asbest, Contergan und Dioxinen steht Fracking im Innovationsbericht des wissenschaftlichen Chefberaters der britischen Regierung, Mark Walport.
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Geheimkommando Bohrlochbergbau: Breyer rügt Habeck

Schriftzug Erlaubnisakte mit LupeDie „Transparenzinitiative“, die Umweltminister Habeck bei den Verfahren zum Bohrlochbergbau – der Aufsuchung und Gewinnung von Erdöl und Erdgas in Schleswig-Holstein ausgerufen hat, ist ein Lippenbekenntnis. Der Streit um die Geheimhaltung der Pläne von Erdöl- und Erdölkonzernen in Schleswig-Holstein durch Umweltministerium und Bergamt verschärfe sich, schreibt der Fraktionsführer der Piratenpartei im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Dr. Patrick Breyer.
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„Frackinggesetze“ sollen nun 2015 kommen, Öffnungsklausel für Erdöl

Die Bundesregierung geht davon aus, dass die angekündigten Regelungen zum Fracking noch in diesem Jahr vom Kabinett beschlossen und in der ersten Hälfte des nächsten Jahres vom Gesetz- bzw. Verordnungsgeber verabschiedet werden.

Das ist die Antwort auf die erste von insgesamt 31 Fragen zur geplanten Regulierung von Fracking, die die Grüne Bundestagsfraktion am 8. Oktober per Kleiner Anfrage gestellt hatten. Die Bundesregierung erwartet offenbar mit großem Optimismus, dass Bundestag und Bundesrat den von Wirtschaftsminister Gabriel vorangetriebenen Gesetzesänderungen zustimmen werden und damit über drei Jahren Hickhack ums Fracking ein Ende setzen.
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Gesundheitsexperten informierten sich über Fracking

Entquickungsanlage Bellen, Äskulapstab
Anlagen wie die Entquickungsanlage Bellen (im Hintergrund) könnten eine Gesundheitsgefahr darstellen
Am 8. Oktober diskutierten in Berlin rund 50 Experten aus Ärztekammern, Gesundheitsbehörden, wissenschaftlichen Instituten und dem Umweltbundesamt Gesundheitsrisiken und Fragen der Prävention, die sich aus modernen Methoden der Energieerzeugung ergeben können. Im Fokus standen Fracking, Windenergie, Kohlekraftwerke und der Ausbau der Hoch- und Höchstspannungsnetze. Ziel der Veranstaltung war es, eine andauernde Diskussion darüber anzustoßen, ob die neuen technischen Optionen eher geeignet sind, die Prävention von Gesundheitsschäden zu unterstützen oder ob sie zusätzliche Risiken für die Gesundheit bedeuten. Den Experten­workshop hatte die Bundesärztekammer (BÄK) zusammen mit der »Health and Environment Alliance« (HEAL) und der Gesellschaft für Hygiene, Umweltmedizin und Präventionsmedizin (GHUP) organisiert. Die BÄK ist der größte bundesdeutsche Berufsverband von Ärzten und vertritt über 470000 Mediziner. Ihre Mitglieder stehen immer häufiger vor der Herausforderung, Rat und Empfehlungen zu Energiefragen vor Ort zu geben.
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Immer mehr Unterstützer für die Korbacher Resolution

Hand Stop-frackingDie Korbacher Resolution gegen Fracking erhält immer mehr Unterstützung. Damit wird die Politik in Bund, Ländern und Europa aufgefordert, sämtliche Formen von Fracking zur Aufsuchung und Gewinnung von Erdgas und Erdöl zu bannen und sich mit voller Energie auf die Umsetzung der beschlossenen Energiewende zu konzentrieren. 138 Interessenverbände, Initiativee, Netzwerke und NGOs (Nichtregierungsorganisationen) verzeichnet die Unterstützerliste aktuell, 71 Parteien bzw. Politische Organisationen, 22 Unternehmen sowie 33 Kommunen bzw. Landkreise.

Jüngster Neuzugang ist der Landesverband Mecklenburg-Vorpommern von Bündnis 90/Die Grünen, dessen Mitglieder am vergangenen Samstag (11. Oktober 2014) mit deutlicher Mehrheit beschlossen haben, die Korbacher Resolution zu unterstützen.

Am 25. September 2014 hat die Bezirksversammlung Bergedorf beschlossen, sich der „Korbacher Resolution“ gegen Fracking anzuschließen. An dem Antrag, der von der Grünen Fraktion eingebracht worden war, hatte sich die Fraktion der Linken bereits als Co-Antragssteller beteiligt, die CDU ihn in der Abstimmung unterstützt und die SPD sich enthalten.

Am 9. September 2014, stimmte die Fraktion „die Grünen/EFA“ im EU-Parlament für die Mitzeichnung der Korbacher Resolution als Unterstützer. Dieser erfreuliche Schritt sollte auch als Beispiel für den Bundesverband der Grünen in Deutschland dienen.

Vom 21. bis 23. November wird der Bundesparteitag von Bündnis 90/Die
Grünen in Hamburg tagen und, sofern die Delegierten dies wollen, einen Antrag zur generellen Ächtung von Fracking zur Aufsuchung und Gewinnung von Erdöl und Erdgas debattieren und beschließen. Wird der Antrag angenommen, dann:

  1. Lehnen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die Aufsuchung und Förderung von Erdgasvorkommen in
    nicht-konventionellen Lagerstätten strikt ab, da erhebliche Risiken für Mensch und Umwelt
    bestehen. Das zusätzliche Erschließen weiterer fossiler Kohlenwasserstoffvorkommen würde den
    weltweiten Klimawandel weiter verschärfen. Wir streben ein Verbot der Aufsuchung und
    Gewinnung dieser Vorkommen an.
  2. Unterstützen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die Korbacher Resolution der Anti-Fracking-
    Initiativen und treten für ihre Umsetzung und für die Schaffung der noch fehlenden
    Voraussetzungen ein. Da ein Import- und Exportverbot nicht durchsetzbar ist, fordern wir eine
    Gaskennzeichnung sowie die Einführung eines Herkunftsnachweissystems für Gas.
  3. Werden BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN auch auf der Ebene der Landespolitik Möglichkeiten
    erarbeiten, um mit Hilfe der Raumordnung (z. B. Landesentwicklungspläne) Ausschlussgebiete für
    Fracking zu vergrößern.
  4. Machen sich BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Kampf gegen Fracking weiterhin stark gegen die
    geplanten Freihandelsabkommen mit den USA und Kanada. Diese dürfen mittels
    Investorenschutzklauseln keine Hintertür für Konzerne bieten, um Frackingverbote zu umgehen.

Zahl der Krankenhausaufenthalte in Erdgasfördergebiet deutlich erhöht

In Bradford und Susquehanna County, PA, steht die Zahl der Hospitalisierungen mit der Zahl der Gasbohrungen in signifikantem Zusammenhang (Symbolgraphik)
In Bradford und Susquehanna County, PA, steht die Zahl der Hospitalisierungen mit der Zahl der Gasbohrungen in signifikantem Zusammenhang (Symbolgraphik)
Je mehr Erdgasbohrungen im Umfeld, desto höher ist das Risiko für so schwere Erkrankungen unter den Anwohnern, dass diese ins Krankenhaus gehen müssen. Das ist das Ergebnis einer weiteren epidemiologischen Untersuchung, die Forscher in Pennsylvania, USA, durchgeführt haben. Zahl der Krankenhausaufenthalte in Erdgasfördergebiet deutlich erhöht weiterlesen

Unsere Regierung: Was sie nicht weiß, macht sie nicht heiß

Die Bundesregierung fühlt sich nicht veranlasst, ihren Fracking-Gesetzgebungsplan zu überdenken, nur weil im Gasfeld Niedersachsen plötzlich auffällig viele Krebsneuerkrankungen zu verzeichnen sind. Hubertus Zdebel und Herbert Behrens, die die Regierung danach gefragt hatten, finden das unverantwortlich.
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„Ablehnen kann man Fracking dann immer noch.“

Antwort auf den Kommentar von Stefan Sauer „Fracking: Fracking ist nicht gleich Fracking“, Frankfurter Rundschau, 27.09.2014

Straßenschild "Irrweg", Marmsdorf Fracking in näherer Zukunft für eine Option zu halten, ist ein Irrweg[/caption]Lieber Kollege Sauer,

mit großem Interesse habe ich Ihre formallogisch stringenten Überlegungen zum „Fracking ist nicht gleich Fracking“ in der FR online vom letzten Sonnabend gelesen. Sie fordern darin, Nutzen und Risiko von Fracking zu prüfen und es ggf. erst dann abzulehnen. Keine Frage: Etwas Neues von vornherein zu verdammen und abzulehnen, ohne zu wissen, was dahintersteckt, ist irrational, unwissenschaftlich und zeugt möglicherweise von Angst oder anderen negativen Gefühlen, auf deren Grundlage keine vernünftige Debatte möglich ist.

Ihr Hinweis „Fracking ist nicht gleich Fracking“ ist goldrichtig und auch nötig, denn sowohl von Befürworter- als auch von Ablehnerseite wird der Begriff „Fracking“ nur allzuoft undifferenziert gebraucht. Fracking ist nicht gleich Fracking, weil die technische Weiterentwicklung, die die Methode des hydraulischen Aufreißens von Gesteinen seit ihrer Einführung im Jahr 1949 genommen hat, enorm ist. Mit der anfänglichen „Stimulation“ weniger Meter um ein vertikales Bohrloch herum hat das heute eingesetzte, hydraulische Frakturieren in Horizontalbohrungen nur noch das Prinzip der Risserzeugung gemein. Alle anderen Parameter sind mittlerweile um Potenzen extremer – der eingesetzte Druck (bis zu 1600 bar), der Wasserverbrauch (bis über 1000 Kubikmeter pro Frack), die Risslängen (bis zu mehreren Hundert Metern), das frakturierte Gebirgsvolumen (z. B. in Saal, Vorpommern (Bohrung Barth 11) rechnerisch rund 180 Tausend Kubikmeter bei 70 Metern Risshalblänge und 10 Fracks im Abstand von rund 100 Metern), die Mengen an mitgeförderter „Chemie aus der Erde“ (Lagerstättenwasser), die ausgestoßene Menge von Treibhausgasen wie CO2 und Methan etc.

Ihre Schlussfolgerung „Es bedarf einer gründlichen Prüfung, um Nutzen und Risiken abzuwägen.“ ist logisch konsequent und entspricht der erforderlichen, wissenschaftlich objektiven Herangehensweise an neue Fragestellungen.

Ihr Fazit „Ablehnen kann man Fracking dann immer noch.“ kann ich allerdings nicht unterschreiben. Einfach deshalb, weil eine gründliche Prüfung schon lange stattgefunden hat und eine Nutzen-Risiko/Schaden-Abwägung längst erfolgt ist.

In der Kritik steht aktuell die „moderne“ Form des Fracking, besser bekannt unter der Bezeichnung high volume hydraulic fracturing – Fracking mit großen Mengen an Wasser und Sand und mehr oder weniger großen Mengen an chemischen Zusätzen, durchgeführt zumeist in Horizontalbohrungen. Sie wird nicht nur in den USA und nicht nur in Schiefer angewandt, sondern, beginnend Mitte der 1990er-Jahre, auch in Deutschland, und zwar überwiegend in Sandstein, in sogenannten tight-Gaslagerstätten. Das Pilotprojekt in Deutschland dafür war ExxonMobils Bohrung „Söhlingen Z10“ im Jahr 1995. Mithin gibt es nicht nur aus Amerika, sondern auch schon aus dem eigenen Land ausreichend Erfahrungen für eine fundierte Analyse.

Die wirtschafts- und klimapolitische Prüfung hat ergeben, dass u. a. der immense Wasser- und Flächenverbrauch sowie der nicht unerhebliche Ausstoß von Klimagasen in keinem günstigen Verhältnis zum Nutzen des Fracking steht. Erdgas, das in Deutschland mit Fracking bisher gewonnen wurde und zukünftig theoretisch gewinnbar ist, kann nur einen winzigen Beitrag zum Primärenergiemix liefern, nämlich 2 bis 3 Prozent. Übertragen auf den Endverbrauch in Deutschland würde der Anteil von gefracktem Erdgas aus Deutschland sogar nur rund 0,6666 Prozent ausmachen. Neue Arbeitsplätze würden in Deutschland nur wenige geschaffen – es sei denn, Sie zählen die indirekten Arbeitsplätze dazu, beispielsweise in Hotels, Pensionen oder auch Prostituierte, oder jene Arbeitsplätze, die aufgrund von erwartbaren Langzeitfolgen entstehen müssten, vor allem im Gesundheitswesen .
Auch aus finanzwirtschaftlicher Sicht wäre die baldige Ausbeutung von Gas und Öl durch Fracking Unsinn. Diese Ressourcen liegen jetzt noch auf der Haben-Seite auf dem Konto Deutschlands und werden an Wert gewinnen, wenn sie da zunächst einmal liegen bleiben. Sie jetzt ohne Not zu fördern und zu verpulvern, würde bedeuten, Deutschland ärmer als nötig zu machen.

Die technische Prüfung hat ergeben, dass der Einsatz der Fracking-Methode jetzt schon bei Weitem nicht so folgenlos ist, wie behauptet. In Deutschland werde seit 1961 gefrackt und nie sei ein Umweltschaden zu beobachten gewesen, heißt es sowohl von Industrie- als auch von Behördenseite. Dabei ist klar: Wenn nicht beobachtet (monitoriert und dokumentiert) wird, dann sind eingetretene Schäden auch nicht zu verzeichnen. Wenn Sie einmal die Liste der Störfälle anschauen möchten, sehen Sie dort auch Schäden, die im Zusammenhang mit Fracking eingetreten sind. Erst seit Kurzem gibt es, auf Drängen besorgter Bürger, punktuell erste Untersuchungen möglicher Auswirkungen der Erdgasförderung auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit. Langsam erhärtet sich der Verdacht, dass in Deutschland genau wie in Nordamerika Umwelt und Gesundheit massiv beeinträchtigt werden. In Nordamerika gibt es mittlerweile unumstößliche, wissenschaftlich belegte negative Folgen für Wasser, Boden, Luft und Gesundheit; in Deutschland noch nicht, weil hier die Forschung eben erst anfängt.
Technische Weiterentwicklungen, die Umweltbelastungen begrenzen oder gar beseitigen könnten, sind bisher eher nicht bekannt. ExxonMobils jüngste Errungenschaft – ein Fluid zum Fracken von Schiefergaslagerstätten mit nur noch zwei, etwas weniger bedenklichen Chemikalien – erinnert an die Ringelnatz’schen Ameisen, die von Altona nach Australien auswandern wollten: Aber auf der Elbchaussee / taten ihnen die Füße weh. Ungiftige Frackfluide können die verbleibenden Probleme nicht lösen. Die unbeherrschbaren Probleme, die das massenhafte Herumstochern in der und hektoliterweise Injizieren von Flüssigkeiten in die und Aussaugen von Kohlenwasserstoffen aus der Erdkruste mit sich bringt, sind nicht einmal ansatzweise kontrollierbar.

Ich nehme an, wir sind uns einig, dass wir unter Fracking nicht nur den eigentlichen Frackvorgang verstehen, sondern die gesamte Prozesskette inklusive der notwendigen Infrastruktur für Fracking und seine kurz-, mittel- und langfristigen Folgen meinen. Der erhebliche Verbrauch von Wasser, das für die Trinkwasserversorgung und die Landwirtschaft gebraucht wird; die Verwüstung ganzer Landstriche durch neue Straßen, Betriebsplätze und Pipelines; der erhebliche Eintrag von Klimagasen in die ohnehin schon aufgeheizte Atmosphäre; der riesige Anfall von flüssigem Sondermüll, für den es bis heute keine andere Entsorgungspraxis als die unterirdische Verklappung mit all ihren Gefahren für das Grundwasser gibt; zunehmende Beeinträchtigung der Volksgesundheit mit den damit verbundenen Kosten (abgesehen von dem unermesslichen Leid, die Krankheiten und verfrühter Tod über die betroffenen Menschen bringen) – all dies sind Aspekte, die in die Abwägung mit einfließen müssen.

Der Nutzen von gefrackten Produkten für die Gemeinschaft – und damit meine ich nicht die Konzerne und ihre politischen Adlaten! – kann die Gefahren, Gefährdungen und Risiken von Fracking in seinem heutigen Entwicklungsstand nicht aufwiegen. Um zu dieser Erkenntnis zu gelangen, braucht man nicht von Angst getrieben zu sein. Dazu reicht kühles Kalkulieren. Nichts anderes tun die Fachleute im Widerstand gegen Fracking, denen aus dem pro-Fracking-Lager von „namhaften“ Geologen „Urängste“ und Unwissenschaftlichkeit unterstellt werden und denen z. B. der Energieexperte Steffen Bukold „beeindruckenden Sachverstand“ bescheinigt.

Wenn sich irgendwann, in naher oder ferner Zukunft, tatsächlich eine Notwendigkeit zeigen sollte, dass die Menschheit auf dieses schwer erreichbare Gas oder Öl zurückgreifen muss, und wenn die technischen Möglichkeiten es dann erlauben, diese Bodenschätze ohne nennenswerte Gefährdung von Umwelt und Gesundheit zu heben, dann kann in der Tat neu über Fracking nachgedacht werden. Heute aber hat Fracking nach Öl oder Gas überhaupt keinen Sinn – jedenfalls nicht für die Gemeinschaft der Menschen, die hier leben – und ist daher nichts als grober Unfug.

Schöne Grüße
Carin Schomann, Freie Journalistin und aktiv im Widerstand gegen Fracking