Archiv der Kategorie: Gesundheitsrisiken

Mögliche Gesundheitsfolgen der Gasförderung: Bundesregierung zeigt sich uninteressiert

krebsEine Anfrage der LINKEN im Bundestag förderte erneut Unwissen und Ignoranz der CDU-SPD-Regierung gegenüber den Gesundheitsgefahren der Erdgasförderung zu Tage. Trotz erhöhter Krebszahlen im niedersächsischen Gasland hält die Bundesregierung an ihrem geplanten Fracking-Ermächtigungsgesetz fest, prangert Hubertus Zdebel gegenüber der Presse an.
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Etwas ist faul an der Sondermüll-Verklappstelle Wittorf Z1

Hier wird der Untergrund mit giftigen Abwässern aus der Gasförderung betankt: Bohrlochskopf Wittorf Z1
Hier wird der Untergrund mit giftigen Abwässern aus der Gasförderung betankt: Bohrlochskopf Wittorf Z1
Am Morgen des Freitags letzter Woche bebte die Erde bei Bothel leicht, schreibt die Rotenburger Kreiszeitung. Einige Tage zuvor war wenige Kilometer weiter, am Betriebsplatz Wittorf Z1, der Geruch von faulen Eiern und Schwefel wahrnehmbar, der typische Geruch von Schwefelwasserstoff. Das hatte ein Anwohner, Herr Euhus, derselben Zeitung berichtet. Das Betreiberunternehmen DEA weist laut der Zeitung eine mögliche Verantwortung weit von sich. Dabei war Schwefelwasserstoff bekanntlich schon beim Niederbringen der beiden Wittorfer Bohrungen im Jahr 1981 eine Gefahr, die den Bohrmeister damals zu Vorsichtsmaßnahmen veranlasste.
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Gesundheitsauswirkungen von Fracking: Deutsch-amerikanischer Erfahrungsaustausch in Rotenburg

Betriebsplatz Bötersen Z11, im Vordergrund Protestschilder gegen Fracking
Fracking wird u. a. wegen seiner nachgewiesenen Gesundheitsauswirkungen abgelehnt (hier an der Bohrstelle Bötersen Z11).

Zu einem Diskussionsabend über »Fracking und Gesundheit« am 11. September laden die Deutsche Umwelthilfe DUH sowie die US-amerikanischen Organisationen FracTracker Alliance und das Ecologic Institute alle Bürgerinnen und Bürger ins Rathaus in Rotenburg (Wümme) ein. Der Abend ist Teil der Veranstaltungsreihe OUR ENERGY SOLUTIONS, die Betroffene in aller Welt auf die Folgen des Fracking in den USA aufmerksam macht.
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Von Campen bis Berezovka: Gefährliches Sauergas

Gasfackel BP Staffhorst
Wo in Deutschland Sauergas gewonnen wird (hier: Staffhorst, Lk. Diepholz), sind Fackeln besonders hoch.
Für die Anwohner gab es keine Warnung, als letzte Woche Donnerstag in wenigen hundert Metern Entfernung an der Sudstraße bei Campen (Lk. Diepholz) hochgiftiges Sauergas aus der Erdgasbohrung Siedenburg Z6c austrat. Vielleicht, weil der Wind aus West wehte und Campen nördlich der »Störfallstelle« liegt, vielleicht aber auch, weil die zuständige Bergaufsicht davon ausging, dass das giftige Gas schadlos über eine Fackel verbrannt wurde, waren die Zuständigen der Auffassung, den Anwohnern nichts von dem Vorfall mitteilen zu müssen. Von Campen bis Berezovka: Gefährliches Sauergas weiterlesen

Schluderei beim Gasbohren, Verpressen, Abfackeln

LBEG untersucht Boden an 200 ausgewählten Förder- und Verpressbohrungen in Niedersachsen

Betriebsplatz Hemsbünde Z2 (Herbst 2014)
Die Bühne für die Auftaktveranstaltung: Betriebsplatz Hemsbünde Z2 (Herbst 2014)
Nach diversen Quecksilber- und Benzol-Funden aus der Erdgasproduktion und zunehmender öffentlicher Kritik legt die Bergaufsicht jetzt ein etwas umfangreicheres Messprogramm auf, mit dem Schadstoffe aus dem tiefen Untergrund gemessen werden sollen. Das Programm startet am kommenden Montag um 11 Uhr und soll an 192 aktiven Erdgas-Förderplätzen und 8 Bohrungen in Niedersachsen stattfinden, in denen flüssiger Sondermüll verklappt wird oder wurde.

Auf die Frage, welche Bohrungen das im Einzelnen sind, hat die zuständige Behörde noch nicht geantwortet. Und warum unter den Messparametern keine Schadstoffe sind, die beim Bohren und Fracken eingesetzt wurden, bleibt bislang auch das Geheimnis der Verantwortlichen. Und warum nur der Boden, nicht aber Sicker- und Grundwasser betrachtet werden sollen, ist eine weitere offene Frage. Ob Andreas Sikorski, der am Montag auf dem Betriebsplatz Hemsbünde Z2 bei Bothel die Kampagne der Öffentlichkeit vorstellen soll, diese und weitere Fragen beantworten wird?

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Radioaktivität im produzierten Wasser – mit und ohne Fracking

Symbol für Radioaktivität
Radioaktivität bei der Öl- und Gasförderung ist eine bislang unterschätzte Gefahr (Grafik: kundrius)
Radionuklide, die bei der Öl- und Gasgewinnung häufig anfallen – bekannt als NORM (naturally occurring radioactive material) -, sind ein bislang vernachlässigtes Umwelt- und Gesundheitsproblem. Insbesondere das produzierte Wasser (Lagerstättenwasser, Flowback beim Fracking, Kondenswasser während der Förderung) kann verschiedene Isotope verschiedener Elemente enthalten und Anlagenteile und Umwelt verstrahlen. Bei der Verklappung der flüssigen Abfälle in alte Bohrlöcher gerät die radioaktive Fracht in den unkontrollierbaren Bereich. Die tatsächliche Gefahrenlage korrekt zu ermessen, ist alles andere als trivial, wie eine neue Forschungsarbeit1 aus dem Marcellus-Frackgebiet (Pennsylvania, USA) zeigt.
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Gesundheitsschäden durch Fracking: Behörde kehrt Evidenz unter den Teppich

Schockierende Unterlagen beweisen: Meldungen über Gesundheitsbeschwerden durch Fracking in Pennsylvania unter den Teppich gekehrt

Von Wenonah Haunter, EcoWatch
Reposted with permission from EcoWatch

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Food&Water Watch hatte im Wege eines Antrags auf Akteneinsicht Dokumente erhalten, die eine erschreckende Ignoranz und Unfähigkeit der Gesundheitsbehörde von Pennsylvania beweisen, angemessen mit der großen Anzahl von Meldungen der Einwohner umzugehen, in denen diese frackingbezogene Gesundheitsbeschwerden berichteten. Foto: Ruhrfisch/wikimedia

Das schwer gefrackte Pennsylvania ist ein Schlachtfeld, wenn es darum geht, Familien zu schützen, die von der toxischen Fördermethode betroffen sind. Letzte Woche erhielten wir – nach monatelangen Anstrengungen – vom Staat über 100 Seiten an Dokumenten, die Food & Water Watch mit einem Antrag auf Akteneinsicht angefordert hatte. Und was wir erhielten, war schockierend. Die Dokumente zeigen unmissverständlich eine alarmierende Ignoranz und Unfähigkeit der Gesundheitsbehörde von Pennsylvania (Pennsylvania Department of Health (DOH)), angemessen mit der großen Anzahl von Meldungen der Einwohner umzugehen, in denen diese frackingbezogene Gesundheitsbeschwerden berichteten.
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Fracking-Verbot im Staat New York erlassen

Fracking-Verbot in New York – If we can make it there, we’ll make it anywhere!
Fracking-Verbot in New York – If we can make it there, we’ll make it anywhere!
Nachdem der Gouverneur des Staates New York, USA, im letzten Dezember seinen Willen bekundet hatte, Fracking in seinem Staat zu verbieten, ist das Verbot jetzt in Kraft getreten. Das teilte die staatliche Umweltbehörde gestern in einer Pressemeldung mit.

»Nach vielen Jahren intensiver Forschung und Überprüfung wissenschaftlicher Ergebnisse und Fakten ist das Verbot des Hochvolumen-Hydrofracking die einzige vernünftige Alternative«, erklärte Behördenleiter Joe Martens. »Hochvolumen-Hydrofracking hat bedeutende Risiken für Boden, Luft, Wasser und Natur und es gibt signifikante Gefährdungen für die öffentliche Gesundheit, die nicht von der Hand zu weisen sind und die nicht angemessen kontrolliert werden können. Die Verbotsentscheidung entspricht der Aufgabe unserer Behörde, die natürlichen Ressourcen unseres Staates zu erhalten, zu verbessern und zu schützen und die Gesundheit, die Sicherheit und das Wohlergehen den Menschen im Staat zu verbessern.«
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Ist der Krebscluster im Rotenburger Gasland erst der Anfang?

Warum die Fracking-Gesetzgebung sofort gestoppt werden muss

Karten-Mashup Krebsinzidenzen vs. Ergasfördergebiete
Bewohner von Gas-Fördergebieten sind überdurchschnittlich häufig von Krebs betroffen
Dass im Erdgas-Fördergebiet in und um Rotenburg an der Wümme signifikant erhöhte Krebsraten existieren, haben zwei regionale Untersuchungen des Epidemiologischen Krebsregisters Niedersachsen (EKN) ergeben. Nachdem diese schockierende Nachricht zunächst aus der Samtgemeinde Bothel bekannt wurde, erschütterte eine weitere solche Hiobsbotschaft aus dem Bereich der Stadt Rotenburg die Republik. Auch in mehreren der umliegenden Gemeinden zeigten sich überdurchschnittlich hohe Neuerkrankungsraten.

Die Zusammenschau zweier Karten, die die Aktivitäten der Gasindustrie zum einen und die gebietsweise Betroffenheit mit erhöhten Krebsraten* abbilden (siehe oben), erklärt auf einen Blick, warum sich viele einen Zusammenhang zwischen der heimischen Erdgasproduktion und den tragischen Krebsfällen vorstellen können. Und sich fragen, ob sich dieses Phänomen auch im Rest des norddeutschen Gaslandes zeigen würde, wenn es untersucht werden würde. Und die Hände über dem Kopf zusammenschlagen angesichts der unbekümmerten Eile, mit der die Bundesregierung das Fracking-Erlaubnisgesetz schon am kommenden Freitag vom Stapel lassen und die eventuell gesundheitsgefährliche Gasförderung auch noch ankurbeln will.
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TTIP weicht Schutz vor gefährlichen Chemikalien weiter auf

Cover BUND-TTIP-Expertise, Juni 2015TTIP und die Chemikalienpolitik in der EU: Mögliche Auswirkungen auf bestehende und künftige Regulierungen
Heute schon praktizierter Chemikalien-Einsatz beim Fracking gibt einen Vorgeschmack

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sieht durch das Transatlantische Freihandelsabkommen TTIP die Schutzstandards vor gesundheitsschädlichen Chemikalien gefährdet. Eine von dem Umweltverband in Auftrag gegebene Analyse kommt zu dem Ergebnis, dass vor allem die Aufgabe des in der EU geltenden Vorsorgeprinzips den Schutz der Verbraucher vor krebserzeugenden, hormonell wirksamen und umweltschädlichen Chemikalien infrage stellen würde.
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