Fracking ein für alle Mal zukorken

Einheitsflagge mit anti-Fracking-Logo vor dem Bundestag
Design-Vorschlag für die deutsche Flagge: Auch in Deutschland wird die Einheit gegen Fracking immer noch größer.
Protest vorm Bundestag
Umweltverbände und Verband Private Brauereien Deutschland fordern: Nein zu Fracking!

Mit einer spektakulären Aktion wollen Umweltverbände und der Verband der Privatbrauer die Bundestagsabgeordneten überzeugen, dass sie in der heutigen Abstimmung über zwei Fracking-Verbotsanträge keine Stimme für Fracking abgeben. Vor dem Hintergrund des deutschen Reinheitsgebots für Bier legen sie dem Bundestag in einem offenen Brief die Gründe ihrer Ablehnung dieser umweltfeindlichen Technik dar. Diesen offene Brief finden heute alle Abgeordneten, zusammen mit einer Flasche Bier mit »Nein! zu Fracking«-Kronkorken, in ihren Postfächern. Eine pressewirksame Aktion der Umwelt- und Bierschützer mit einem riesigen »Nein! zu Fracking«-Kronkorken findet heute mittag direkt vor dem Bundestagsgebäude statt. Live-Information auf Twitter z. B. von @CAMPACT, @DNR und @BUND.


Berlin, 28.04.2016. Anlässlich der heutigen Bundestagsabstimmung über die Fracking-Verbotsanträge der Bundestagsfraktionen von Bündnis 90/Die Grünen und von Die Linke haben der Verband der Privaten Brauereien Deutschland, der Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring (DNR), der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Campact, die Deutsche Umwelthilfe (DUH), der Naturschutzbund Deutschland (NABU), PowerShift sowie die Bürgerinitiativen Lebenswertes Korbach und FrackingFreies Hamburg die Abgeordneten des Deutschen Bundestags aufgefordert, Fracking in Deutschland zu verbieten.

Ihrer Forderung verliehen die Organisationen vor dem Bundestag mit einem überdimensionalen „Nein zu Fracking“-Kronkorken Nachdruck. Damit griffen sie eine Gemeinschaftsaktion der kleinen- und mittelständischen Braubetriebe auf, die im Verband Private Brauereien Deutschland organisiert sind und seit Anfang des Jahres Flaschenbiere mit „Nein zu Fracking“-Kronkorken verkaufen.

Union und SPD verhandeln seit dem vergangenen Jahr über ein Gesetzespaket, das den Einsatz von Fracking zur Aufsuchung und Gewinnung von Kohlenwasserstoffen in Deutschland rechtssicher erlauben würde. Bislang konnten sich beide Parteien jedoch noch nicht auf eine gemeinsame Linie einigen. Mit ihren Anträgen für ein flächendeckendes Frackingverbot in Deutschland haben Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke nun ihrerseits eine klare gesetzliche Lösung präsentiert.

„Für die Abgeordneten der Großen Koalition gilt es heute, Farbe zu bekennen und zu zeigen, wie ernst sie es wirklich mit dem Schutz von Trinkwasser, Umwelt und Gesundheit meinen“, sagte DNR-Präsident Kai Niebert. „Fracking ist mit unkalkulierbaren Risiken für Mensch und Natur verbunden, nur ein Frackingverbot über das Bundesberggesetz ist darauf die richtige Antwort. Genau das steht heute im Bundestag zur Abstimmung.“

Bereits im Vorfeld der Protestaktion hatten sich die Organisationen in einem Offenen Brief an die Bundestagsabgeordneten gewandt und einen grundsätzlichen Verzicht auf den Einsatz von Fracking zur Gewinnung von Öl und Gas in Deutschland gefordert. Enormer Flächen- und Wasserverbrauch, Erdbebengefahr, Austritt klima- und gesundheitsschädlicher Gase sowie Boden- und Wasserverschmutzungen etwa durch hochgiftige Bohrschlämme und Lagerstättenwasser seien reale Gefahren, die nicht ausgeschlossen werden könnten.

„Das Reinheitsgebot für Bier gewährleistet seit 500 Jahren für den Verbraucher ein reines und unverfälschtes Lebensmittel“, so Roland Demleitner, Geschäftsführer des Verbandes Private Brauereien Deutschlands. Dies setze auch künftig ein qualitativ einwandfreies Trinkwasser für den Brauprozess voraus, dass nur durch ein konsequentes Fracking-Verbot gesichert werden kann.
Zusammen mit dem Brief erhielt jeder Bundestagsabgeordnete eine Flasche „Nein zu Fracking“-Bier.
Der offene Brief ist hier online verfügbar.

Quelle:
Gemeinsame Pressemitteilung von Verband der Privaten Brauereien Deutschland, Deutscher Naturschutzring (DNR), Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Campact, Deutsche Umwelthilfe (DUH), Naturschutzbund Deutschland (NABU), PowerShift, Bürgerinitiative Lebenswertes Korbach und Bürgerinitiative FrackingFreies Hamburg