Neptune (zuvor bekannt als Engie, davor als GdF Suez) entwickelt die Erdölförderung in den Feldesbereichen Reitbrook Alt, Reitbrook-West/Allermöhe und Sinstorf weiter, was auch über Tage zu sichtbaren Aktivitäten führt, wie z. B. im letzten Herbst in Fünfhausen. Nach zwei diesbezüglichen Auskunftsersuchen der GRÜNEN Fraktion in der Bergedorfer Bezirksversammlung (Drs. 20-1344.01 [Ölbohrungen in Vierlanden /Kirchwerder] und 20-1470.01 [Ölbohrungen in Vierlanden /Kirchwerder II] ergaben sich weitere Fragen. Daher hatte ich am 02.02.2018 ich das LBEG wie folgt um Umweltinformationen zum »Erdölbetrieb Reitbrook« gebeten:
1. Bitte übermitteln Sie mir den o. a. HBP auf elektronischem Wege.
2. Bitte übermitteln Sie mir außerdem alle zum Zulassungsverfahren des o. a. HBP gehörigen Unterlagen (z. B. eventuelle Gutachten, Stellungnahmen, Vermerke), insbesondere
a) die Begründung der Feststellung, dass für das Vorhaben insgesamt bzw. Teile davon keine Verpflichtung zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung bestehe,
b) die Begründung, warum eine wasserrechtliche Erlaubnis für die Einrichtung und den Betrieb der Injektionsbohrung Reitbrook West 7 nebst zugehöriger Anlagen nicht erforderlich sei,
auf elektronischem Wege.
Am 26.03.2018 reagierte das LBEG ohne weitere Antworten mit der Übersendung dieser teilweise geschwärzten Unterlagen, die ich hier allen Interessierten zur Verfügung stelle.
Der Energiekonzern Engie will die Ölproduktion in Hamburg verdoppeln und beginnt mit der Feldesentwicklung im Einflussbereich des ehemaligen Erdgasspeichers Reitbrook. Die ergiebigsten der schon vorhandenen Bohrlöcher sollen jetzt ermittelt werden. Aktuell befindet sich die Bohrung »R94«, in direkter Nachbarschaft zur Biogas-Anlage, im Fördertest. Ein auffälliger Miet-Container nimmt das geförderte Nassöl vorübergehend auf, weil die Bohrung noch nicht ans Netz der Feldesleitungen angeschlossen ist. Anschub für Erdöl aus Hamburg weiterlesen →
In der Altmark ist es erneut zu einem Vorfall gekommen, bei dem toxische Stoffe aus der Gasproduktion in die Umwelt gelangt sind. Das und der laxe Umgang der Verantwortlichen damit bringen das Fass der Umwelt-Sauereien in der Altmark zum Überlaufen. »Engie vertuscht Austritt giftiger Stoffe«, wirft die Bürgerinitiative »Saubere Umwelt und Energie Altmark« dem französischen Ölkonzern vor und fordert den Entzug der Betriebserlaubnis.Es blubbert und brodelt im Gasfördergebiet der Altmark weiterlesen →
»Fracking würde hier nichts bringen«, sagte Betriebsleiter Ralf Meyer und hielt einen weißen Bohrkern hoch, den ein langer, millimeterbreiter Riss durchzog. Das weiße Gestein sei Schreibkreide und stamme aus einer der zahlreichen Bohrungen, die im Hutgestein des Reitbrooker Salzdoms niedergebracht wurden, erfuhren Anwohner und Mitglieder der Bürgerinitiative FrackingFreies Hamburg, die am gestrigen Sonnabend zu der Informationsveranstaltung von GdF Suez ins ehemalige Taubenzüchterheim am Allermöher Deich gekommen waren.
Gdf Suez bzw. Engie, wie das Unternehmen sich neuerdings nennt, arbeitet daran, die Ölproduktion im Feld des aufgelassenen Erdgas-Porenspeichers Reitbrook zu erhöhen. Die Frage, ob dabei Fracking zum Einsatz kommen solle, verneinte Meyer mit Verweis auf die schon vorhandenen Risse und Klüfte im Kreidegestein. Die würden verhindern, dass der nötige Frack-Druck entstehen könne, um das Gestein noch weiter aufzusprengen. »Fracking würde hier nichts bringen« weiterlesen →
GdF Suez E&P Deutschland will den Erdgasspeicher Reitbrook kaufen
Wie der Ölkonzern Gas de France Suez gestern mitteilte, soll das Erdölfeld »Reitbrook Alt« wieder Erdöl fördern. Bisher betreibt dort die GdF Suez-Tochter storengy Deutschland GmbH den Erdgasspeicher Reitbrook. Die beiden Unternehmen haben am 31.10.2014 einen entsprechenden Kaufvertrag unterzeichnet. Die zuständige Bergbehörde muss dem Deal noch zustimmen, damit er zu Stande kommt.
GdF Suez ist bereits Eigentümer des benachbarten Erdöl-Gewinnungsfeldes »Reitbrook West«. Der Kauf von »Reitbrook Alt« solle der Wiederaufnahme der Förderung der in Reitbrook verbleibenden Ölreserven sein, teilte das Unternehmen mit. In Hamburgs Oberster Bergbehörde liegt noch kein Antrag auf Zustimmung zum geplanten Besitzerwechsel oder zur Wiederaufnahme der Erdölförderung in »Reitbrook Alt« vor, sagte deren Mitarbeiter Karim-Tarik Hammou auf Nachfrage.
Die GdF-Tochter storengy hatte den Gasspeicher erst vor knapp vier Jahren erworben. Jetzt soll er stillgelegt werden, wie energate berichtet. Der Erdgasspeicher Reitbrook hat ein Arbeitsvolumen von 350 Millionen Kubikmetern Erdgas. Seine Bedeutung für die Versorgungssicherheit mit Erdgas ist bislang nicht beziffert; einen Rechtsrahmen für Gasspeicher zu entwickeln, der deren strategische Bedeutung für die Versorgungssicherheit anerkennt, will die EU-Kommission in Kürze im Rahmen einer neuen »Prävention und Minderung der Risiken von Gasversorgungsstörungen« erst noch in Angriff nehmen.
Das Erdölfeld »Reitbrook Alt« befindet sich überwiegend auf der Kuppe des Salzstocks Reitbrook. Die Lagerstätte liegt in 700 – 800 Metern Tiefe (Reitbrooker Schichten) und wurde 1937 entdeckt. Das Gestein hat eine relativ geringe mittlere Durchlässigkeit von 1 bis 2 Millidarcy. Dass in den ersten sechs Jahren nach der Entdeckung des Feldes dennoch fast 1 Million Tonnen Erdöl gewonnen werden konnten, liegt daran, dass die Gesteinsschicht stark zerklüftet ist und zahlreiche Risse aufweist – eine Folge der Aufwärtsbewegung des Salzstockes.
Aus den damaligen Förderraten wird abgeleitet, dass sich rund 36 Millionen Tonnen Erdöl in dieser Lagerstätte befunden haben müssen. Bis die Förderraten Anfang 1973 soweit zurückgegangen waren, dass eine weitere Förderung unwirtschaftlich wurde, waren insgesamt 2,3 Millionen Tonnen Erdöl gefördert worden. Theoretisch liegen also noch weit über 30 Millionen Tonnen des Bodenschatzes in der Hamburger Elbmarsch. Wieviel davon gewinnbar sind, ist nicht klar, aber GdF Suez hofft, in seinem neuen Feld 20 Tausend Tonnen jährlich fördern zu können und damit die Hamburger Ölproduktion zu verdoppeln.
Dass dabei Techniken zum Einsatz kommen müssten, wie es sie vor 40 Jahren noch nicht gab, liegt nahe. Diese so genannten tertiären Techniken sind prinzipiell genauso (un)sicher wie Fracking. Auch bei tertiären Förderungmethoden kommt es immer wieder zu Umweltschäden, wie z. B. in Georgsdorf im Emsland.
Umweltschützer kritisieren zudem, dass eine forcierte Erdölförderung der beschlossenen Energiewende zuwiderläuft. Insbesondere vor der mittlerweile besorgniserregenden Klimaerwärmung ist eine Ausweitung der Gewinnung von Kohlenwasserstoffen (Erdöl/Erdgas) nicht mehr zu verantworten.
Zu Tage Gefördertes aus dem Untergrund, den Behörden und der Politik