Archiv der Kategorie: Bergbau-Risiken

Umbau des Ölfelds »Reitbrook« ohne UVP und ohne wasserrechtliche Erlaubnisse?

Eine Ölpumpe im NSG »Kirchwerder Wiesen« (Erdölfeld Reitbrook)
Eine Ölpumpe im NSG »Kirchwerder Wiesen« (Erdölfeld Reitbrook)

Neptune (zuvor bekannt als Engie, davor als GdF Suez) entwickelt die Erdölförderung in den Feldesbereichen Reitbrook Alt, Reitbrook-West/Allermöhe und Sinstorf weiter, was auch über Tage zu sichtbaren Aktivitäten führt, wie z. B. im letzten Herbst in Fünfhausen. Nach zwei diesbezüglichen Auskunftsersuchen der GRÜNEN Fraktion in der Bergedorfer Bezirksversammlung (Drs. 20-1344.01 [Ölbohrungen in Vierlanden /Kirchwerder] und 20-1470.01 [Ölbohrungen in Vierlanden /Kirchwerder II] ergaben sich weitere Fragen. Daher hatte ich am 02.02.2018 ich das LBEG wie folgt um Umweltinformationen zum »Erdölbetrieb Reitbrook« gebeten:
1. Bitte übermitteln Sie mir den o. a. HBP auf elektronischem Wege.
2. Bitte übermitteln Sie mir außerdem alle zum Zulassungsverfahren des o. a. HBP gehörigen Unterlagen (z. B. eventuelle Gutachten, Stellungnahmen, Vermerke), insbesondere
a) die Begründung der Feststellung, dass für das Vorhaben insgesamt bzw. Teile davon keine Verpflichtung zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung bestehe,
b) die Begründung, warum eine wasserrechtliche Erlaubnis für die Einrichtung und den Betrieb der Injektionsbohrung Reitbrook West 7 nebst zugehöriger Anlagen nicht erforderlich sei,
auf elektronischem Wege.

Am 26.03.2018 reagierte das LBEG ohne weitere Antworten mit der Übersendung dieser teilweise geschwärzten Unterlagen, die ich hier allen Interessierten zur Verfügung stelle.

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Jetzt hat die Erde Fieber

screenshot of visualization of earth's atmospheric CO2 load between (Sept. 2014 - Aug. 2016)
screenshot of visualization of earth’s atmospheric CO2 load between (Sept. 2014 – Aug. 2016)

Die Erdatmosphäre ist inzwischen dauerhaft mit über 400 ppm Kohlendioxid aufgeladen, ihre Erwärmung nimmt exponentiell zu – direkte Folge der ungebremsten Gier der Öl- und Gas-Wirtschaft. Doch immer noch sind alle Tonangebenden auf Wachstum eingeschworen – und halten dabei fantasielos an fossilen Brennstoffen fest.

Es blubbert und brodelt im Gasfördergebiet der Altmark

In der Altmark ist es erneut zu einem Vorfall gekommen, bei dem toxische Stoffe aus der Gasproduktion in die Umwelt gelangt sind. Das und der laxe Umgang der Verantwortlichen damit bringen das Fass der Umwelt-Sauereien in der Altmark zum Überlaufen. »Engie vertuscht Austritt giftiger Stoffe«, wirft die Bürgerinitiative »Saubere Umwelt und Energie Altmark« dem französischen Ölkonzern vor und fordert den Entzug der Betriebserlaubnis. Es blubbert und brodelt im Gasfördergebiet der Altmark weiterlesen

Umweltschützer machen Fracking-Industrie nervös

Vor dem ersten Unilever-Gebäude in Hamburg: Anti-Fracking-Aktivisten warnen vor Neu-Beginn des Frackings in Deutschland.
Vor dem ersten Unilever-Gebäude in Hamburg: Anti-Fracking-Aktivisten warnen vor Neu-Beginn des Frackings in Deutschland. (Foto: Karin Desmarowitz/Campact)
Nach der Protestaktion in Hannover übergaben Fracking-Kritiker gestern in Hamburg auch der deutschen Exxon-Zentrale ihren Appell, die Finger vom Fracking zu lassen. Exxon gab sich zunächst schüchtern, nahm dann aber die von mittlerweile 28.413 Mitzeichnungen gestützte Petition doch in Empfang. Der Bundesverband der Fracking-Industrie reagierte indes betont gelangweilt – Zeichen einer zunehmenden Nervosität?
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Fracking und Gasbohren: So fühlt sich das an

Sie nennen sich »Friends of the Harmed« – Freunde der Beeinträchtigten – und sind selbst beeinträchtigt. Fracking und die Öl- und Gasproduktion in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft haben ihre Gesundheit, ihr Land, ihre Existenzgrundlagen zerstört. Jetzt haben sie, die aus mehreren Öl- und Gasbohr-Gebieten in verschiedenen US-Bundesstaaten stammen, einen dringlichen Brief an Präsident Obama geschrieben. Fracking und Gasbohren: So fühlt sich das an weiterlesen

Erneut heftige Erdstöße im Erdgasfeld Rotenburg-Völkersen

Bei einem seismischen Ereignis in einem Erdgasfeld zerbrochene Fensterbank
Bei einem »seismischen Ereignis« in einem alten Bauernhaus in Langwedel zerbrochene Fensterbank
Am gestrigen Freitag, dem 22. April 2016, abends um Viertel vor Acht: Ein Grollen, ein Knall, dann wackelten ca. 2 Sekunden die Wände in Langwedel und im Umkreis von gut 20 Kilometern. Zahlreiche Schäden an Gebäuden meldeten Anwohner dem Erdbebendienst Juskis. Laut Bürgerinfo Seismisches Messsystem des WEG fand der Erdstoß um 17:45:17 Uhr UTC statt. Die Magnitude gab der WEG mit 3.3 an, korrigierte diese Angabe später auf 3.1, laut niedersächsischem Erdbebendienst bei nunmehr ML3.2 Das Epizentrum befand sich nach Angabe des WEG in unmittelbarer Nähe der Bohrungen Völkersen Nord Z1/Z5x. Laut NDR Info hält die zuständige Bergbehörde die Erdgasproduktion für die wahrscheinliche Ursache des Völkersener Bebens.
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Endokrine Disruptoren: Krankmacher an Verpressbohrung aufgefunden

Chemikalien in Flaschen: Vorsicht vor endokrinen Disruptoren
Chemikalien, die das Hormonsystem stören, finden sich auch im flüssigen Abfall der Frack-Industrie
An einer Sondermüll-Verklappstelle der Öl- und Gasindustrie haben Wissenschaftler so genannte endokrine Disruptoren (EDCs) gefunden. Das geht aus einer Studienveröffentlichung[1] im renommierten Fachjournal Science of The Total Environment hervor.
Diese Chemikalien, die durch Veränderung des Hormonsystems die Gesundheit eines Organismus schädigen, stammten aus dem Flüssigmüll, der beim Fracking angefallen und in den Untergrund verpresst worden war. Angesichts der unzähligen Verpressbohrungen, die derzeit weltweit den üblichen Entsorgungsweg für diesen gefährlichen Abfall darstellen, sei dieser Befund höchst besorgniserregend, so die Studienautoren – insbesondere, was die Gesundheit von Menschen und Tieren in der Nähe angehe. Endokrine Disruptoren: Krankmacher an Verpressbohrung aufgefunden weiterlesen

Massive Giftmüll-Probleme schließen Fracking aus

Bohrschlamm Foto und Wortwolke
Irrwitzige Mengen an hochkontaminiertem Bohrschlamm lagern immer noch einfach so in Deutschlands Acker-, Wald- und Wiesenböden.
Produktionsabwässer und Bohrschlämme – schon ohne Fracking hat die Öl- und Gasindustrie bis heute unbewältigte Entsorgungsprobleme. Mit Fracking könnten diese Probleme erst recht unüberwindlich werden. Ein Bündnis aus Umweltverbänden und Bürgerinitiativen will jetzt von den zuständigen Landesministerien wissen, wie sie die Umweltgefahren durch Bohrschlamm in ihren Ländern beseitigen wollen.

Als Renate Maaß und Andreas Rathjens im Herbst 2014 mit der NDR-Reporterin Alexa Höber und einem Umwelttechniker ins Tister Bauernmoor zogen, um erste Proben aus einer alten Bohrschlammgrube zu ziehen, ahnten wohl nur sie, was für ein Skandal da im Boden leise vor sich hindünstet. Inzwischen haben Folge-Recherchen von NDR und WDR ein weiteres, massives Umweltproblem der Öl- und Gasindustrie aufgedeckt. Hier manifestiert sich ein bis vor Kurzem noch gar nicht bedachtes Problem. Neben der ungelösten Abwasserentsorgung bereits bei der konventionellen Erdöl- und Erdgasproduktion nun auch noch Millionen Tonnen fester Sondermüll in Bohrschlammgruben, der einer ordnungsgemäßen Beseitigung harrt. Die Industrie gerät ob des aufgedeckten Bohrschlammskandals zusehends in die Defensive, die zuständigen Behörden wachen nach und nach erst auf. Die Bundesregierung indes hält offenbar immer noch an ihrem geplanten »Fracking-Ermächtigungsgesetz« fest, obwohl dies die jetzt schon gigantischen Entsorgungsprobleme der fossilen Industrie noch unüberwindbarer machen würde. Massive Giftmüll-Probleme schließen Fracking aus weiterlesen

Brand am Bohrloch mit Todesfolge: Staatsanwalt ermittelt

 200 m entfernt vom nächsten Gehöft, 500 m entfernt vom Dorf Bramhar explodierte eine Ölbohrung und brannte stundenlang

200 m entfernt vom nächsten Gehöft, 500 m entfernt vom Dorf Bramhar explodierte eine Ölbohrung und brannte stundenlang
Anderthalb Jahre nach dem Brand an einer Ölbohrung im Emsland kommen jetzt erste Details zur Ursache des Vorfalls zu Tage. Bei dem Brand waren vier Menschen verletzt, einer von ihnen verstarb später an den Folgen seiner Verletzungen.

Der NDR berichtet, staatsanwaltliche Ermittlungen hätten ergeben, dass menschliches Versagen bei der Wartung der Bohrung zu der Explosion und dem anschließenden Brand geführt haben. So sei der Gasstrom aus der Tiefe nicht durch eine Sicherheitsvorrichtung (Packer) abgesperrt worden, es sei kein zweites, vorgeschriebenes Sicherheitsventil eingebaut worden und es sei auch nicht genügend Flüssigkeit zum Totpumpen der Bohrung verwendet worden, sodass während der Arbeiten Gas ausgeströmt sei und sich entzündet habe. Was den verantwortlichen Schichtleiter, der selbst zu den Verletzten zählt, dazu veranlasst haben könnte, die Arbeitssicherheit derart zu missachten – ob Bequemlichkeit, wie der Staatsanwalt zitiert, oder Eile, wie sie in der so genannten freien Wirtschaft weit verbreitet ist und manchmal auch Tote nach sich zieht – ist noch offen. Brand am Bohrloch mit Todesfolge: Staatsanwalt ermittelt weiterlesen