»Ein schwarzer Tag für England«

Plötzlich gibt es ganz viel Lizenzgebiete für Fracking in UK (Quelle: investigatingbalcombeandcuadrilla)
Plötzlich gibt es ganz viele Lizenzgebiete für Fracking in UK (braun: bereits in der Aufsuchung befindliche Felder; hellgrün: gestern erteilte Lizenzgebiete; dunkelgrün: diese Blöcke sollen demnächst lizensiert werden) (Quelle: investigatingbalcombeandcuadrilla)
Gestern Mittag verkündete die britische Regierung, dass 27 neue Aufsuchungslizenzen für Erdöl/Erdgas erteilt worden seien. Gleichzeitig stellte sie 132 weitere »Blöcke« (üblicherweise 10 km²) in Aussicht, für die später ebenfalls Lizenzen erteilt werden könnten. Zusammen mit den schon in Aufsuchung befindlichen Feldern wird dann das gesamte Mittelengland der Plünderung durch die Öl- und Gasindustrie anheim gefallen sein. »Ein schwarzer Tag für England!« kommentierte Chris Redston von Frack Free Ryedale lt. Drill or Drop diesen Schritt der Cameron-Regierung.

Laut Ruth Hayhurst, der unabhängigen freien Journalistin und Bloggerin (Drill or Drop), gehören sieben der 27 Gebiete, für die jetzt Aufsuchungslizenzen erteilt wurden, dem konservativen Politiker Edward Leigh. Sie berichtet, dass IGas (7 Lizenzen), Cirque (4 Lizenzen) und Ineos (3 Lizenzen) sich die größten Stück von dem Kuchen gesichert haben, den Camerons All-out-for-Shale-Regierung jetzt serviert hat. Cuadrilla, die in Lancashire fracken wollen, haben sich ebenfalls zwei Lizenzen geschnappt.

Die jetzt erteilten 27 Lizenzen sind in Gebieten gelegen, die die Regierung als »ökologisch weniger sensibel« bezeichnet. Die Gebiete, in den die 132 weiteren vorgesehenen Blöcke liegen, sollen jetzt unter Naturschutzaspekten evaluiert und später in diesem Jahr vergeben werden.

Die von Landwirtschaft und Tourismus geprägte mittelenglische Region soll damit einfach plattgewalzt werden. Verhältnisse wie in Pennsilvania, Texas oder North Dakota werden billigend in Kauf genommen. Trotz des massiven öffentlichen Widerstandes hält die Regierung an der fossilen Energie fest, koste es, was es wolle. Aber klar, manchen Regierungsmitgliedern könnte es ja die Taschen füllen.