Archiv der Kategorie: Klima
RWE will Hambacher Forst den Todesstoß versetzen
Wachsende Investitionsrisiken bei Braunkohle
»Die Lausitz zeigt, wie die herrschende Klimapolitik funktioniert: alle tun so, als wollten sie Kohle, Öl und Gas nicht mehr – tun aber nichts dafür, dass sie auch im Boden bleiben. Klimagipfel beschwören den Umstieg auf Erneuerbare – die gleichen Regierungen werfen der fossilen Industrie hunderte Milliarden Fördergelder in den Rachen. Die deutsche Regierung spricht vom Klimaschutz – und vergoldet RWE und Vattenfall alte Meiler. Und Großbritannien verkündet groß den Abschied von der Kohle – und setzt stattdessen auf Fracking und Atomkraft!«
So schreiben Klima- und Umweltschützer in ihrem jetzt veröffentlichten Aufruf. Weil rationale Diskussion allein an diesem Zustand offenbar nichts ändern kann, rufen sie jetzt alle Gleichgesinnten auf, zu Pfingsten im östlichen Braunkohle-Revier Stellung zu beziehen gegen die Fortsetzung der Abbaggerung von Dörfern und klimaschädlicher Braunkohle.
Anderthalbtausend Kritiker dieser Politik hatten bereits im vergangenen Jahr mit einer Aktion des zivilen Ungehorsams Gruben von Rheinbraun im westlichen Braunkohlerevier besetzt. Was dessen Konzernchef Peter Terium aber bis heute nicht von seinem Plan abbringt, bis Mitte des Jahrhunderts auch noch die letzte Braunkohlegrube auszubeuten.
Den Rückzug von Vattenfall, noch Herrscherin über das östliche Revier, nutzend, wollen die Aktivisten dieses Jahr in die Lausitz gehen – »um zu bleiben« und »ein weiteres Zeichen gegen den Braunkohle-Irrsinn« zu setzen.
Uelzener Initiative fordert weniger Raum für Ölsucher
Neuer Tagebau und weiterer Kohlemeiler bei Gubin geplant
Jetzt Einwendungen gegen polnischen Tagebau und KoKW Gubin einreichen!

Bild: Julian Nitzsche, CC-BY-SA 3.0
Als fände der Klimawandel nicht längst statt, als gehörte die Braunkohle nicht zu Atom, Öl und Gas ins Schandkästchen der peinlichen Fehler der Zivilisation: Der polnische Konzern PGE plant, bei Gubin, nahe der Grenze zu Deutschland, einen neuen Braunkohle-Tagebau zu eröffnen und ein riesiges Kohlekraftwerk zu bauen. In der jetzt laufenden, grenzübergreifenden Umweltverträglichkeitsstudie hat die Öffentlichkeit Gelegenheit zur Stellungnahme. Neuer Tagebau und weiterer Kohlemeiler bei Gubin geplant weiterlesen
COP21: Weltweiter Aufruf zu Fracking-Verbot
Klimaschutz und Fracking sind unvereinbar. Deshalb appellieren über 1200 zivilgesellschaftliche Organisationen aus der ganzen Welt, fossile Brennstoffe weitestmöglich im Boden zu lassen und insbesondere Fracking sofort zu ächten. Wenn die politischen Entscheider am Monatsende in Paris zur Welt-Klima-Konferenz zusammentreffen, sollen sie das Fracking-Verbot beschließen. Das ist die Forderung in einm Schreiben (s. u.), das jetzt an die Staats- und Regierungschefs sowie Parlamentarier weltweit versendet wurde.
Mit Tropenstürmen in Alaska, rapide schmelzenden Pol-Gletschern und Südsee-Inseln, die absehbar untergehen werden, bahnt sich die Klima-Katastrophe längst unübersehbar den Weg. Sie bringt Massenflucht, neue Krankheiten und eine weitere Akkumulation von Reichtum und Macht in den Händen weniger mit sich, ist somit auch eine soziale Katastrophe. Auslöser und treibende Kraft für den Klimawandel ist die Verbrennung fossiler Brennstoffe. Fracking erhöht jedoch die Verfügbarkeit von Öl und Gas und damit den Verbrauch dieser klimaschädlichen Energien. Um den sicher und in globalen Ausmaßen eintretenden Schaden möglichst klein zu halten, müssen fossile Brennstoffe im Boden bleiben. Doch Fracking, das die Erreichbarkeit fossiler Brennstoffe erweitert und nur von Ewig-Gestrigen als Fortschritt gepriesen wird, steht der gebotenen fossilen Sparsamkeit diametral entgegen.
In Deutschland, wo die Regierung immer noch versucht, Fracking »rechtssicher« zu ermöglichen, haben Vertreter von Umweltschutzverbänden und Bürgerinitiativen das globale Schreiben ins Deutsche übertragen und an alle Mitglieder der Großen Koalition gesendet. In einem separaten Anschreiben weisen die Autoren darauf hin, dass Deutschlands »Beschluss eines Verzichts auf die Ausbeutung von Öl- und Gasreserven mit Hilfe von Fracking ein wichtiges Signal an die Weltklimakonferenz senden« könnte.
Rasches Umdenken oder Untergehen im Hyper-Anthropozän
Warum umgehend Schluss sein muss mit Kohle, Öl und Gas – und nicht erst irgendwann in 85 Jahren
Wenn sich auch nur die Hälfte von dem bewahrheitet, was die Klima- und Polarforscher um James Hansen errechnet haben, dann wird sich die Erdoberfläche sehr bald mit sehr viel mehr Wasser als bisher bedecken. Städte, Küsten, ganze Länder wie die Niederlande, Bangladesh, die nordamerikanische Ostküste werden im Meer verschwinden, und mit ihnen die Errungenschaften der Zivilisation.
Fukushima nach dem 15-Meter-Tsunami 2011 kann als winziger Vorgeschmack dafür gelten, was auf die Menschheit zukommt. Und zwar viel schneller als gedacht. Drei große Gletscher an den Polen sind längst dabei, den Abgang zu machen, derweil die Erde immer noch mehr gefrackt und immer noch mehr Kohlen(wasser)stoffe verbrannt und entsprechend Energie in die Atmosphäre und die Ozeane gepresst werden sollen. Das Anthropozän, das Zeitalter, in dem der Mensch ein bedeutender Umweltfaktor geworden ist, scheint längst in ein Hyper-Anthropozän umgeschlagen zu sein: Die Umweltkatastrophe Mensch in ihrem Wachstumswahn verfeuert die Erde und riskiert am Ende im Schmelzwasser unterzugehen.
Rasches Umdenken oder Untergehen im Hyper-Anthropozän weiterlesen
COP21: Macht Frankreich den Bock zum Gärtner?
COP21: Macht Frankreich den Bock zum Gärtner? weiterlesen
Klimaschutz und Dörfer nicht der Braunkohle opfern
Klimaschutz und Dörfer nicht der Braunkohle opfern weiterlesen
Ärzte und Wissenschaftler in England fordern Fracking-Stop
Ärzte und Wissenschaftler in England fordern Fracking-Stop weiterlesen